Die Coronavirus-Pandemie hat einen erheblichen Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Seitdem Mitte März der Lockdown ausgerufen wurde, schreiben Unternehmen deutlich weniger Stellenausschreibungen aus. So verbucht die Arbeitsagentur im März einen Rückgang an gemeldeten Stellen von 19 Prozent, im April ein Minus von 59 Prozent. Dies ist zu gut 50 Prozent auf die Zeitarbeit, auf den Handel und das Verarbeitende Gewerbe zurückzuführen.
Auch der Indeed-Job-Index zeigt diese Entwicklung auf eindrucksvolle Art und Weise. Während am 15. März die Entwicklung der Stellenausschreibungen bei -2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr lag, beschleunigte sich die negative Entwicklung der Stellenausschreibungen bis Anfang April. Am 3. April 2020 lag sie bei -14,0 Prozent.
Eine gute Nachricht: der Rückgang verlangsamt sich
Seit Anfang April verlangsamt sich laut Indeed-Job-Index der Rückgang der Stellenausschreibungen etwas. Am 17. April lag er „nur noch“ bei -17 Prozent, eine Woche später bei -21,4 Prozent.
Wirtschaftsbereiche unterschiedlich betroffen
Die Auswirkungen der Pandemie sind in allen Wirtschaftsbereichen anzutreffen – allerdings unterschiedlich stark. Während Unternehmen Mitte März in eine Art „Schockstarre“ gefallen sind, was die rückläufige Entwicklung der Stellenausschreibungen provoziert hat, scheinen im Moment einige Wirtschaftsbereiche wieder aufzuwachen.
Einen unterdurchschnittlichen Rückgang verzeichnen die Bereiche Gesundheits- und Krankenpflege, das Versicherungswesen, der Einzelhandel und das Bauwesen (-4,8 bis 15,5 Prozent). Einen durchschnittlichen Rückgang gab es in den Bereichen Büro und Verwaltung, Software-Entwicklung, Buchhaltung und Rechtswesen (-22,9 bis -24,1 Prozent). Dagegen gibt es im Personalwesen, im Reinigungsdienste, in der Gastronomie und in der Hotel-/Tourismusbranche mit -34,2 bis -41,8 Prozent einen sehr hohen Wegfall von Stellenausschreibungen.
Outplacement-Beratung umso wichtiger
Gerade in Zeiten eines derart angespannten Stellenmarktes ist Outplacement-Beratung umso wichtiger: Insbesondere Mitarbeiter mit langjähriger Betriebszugehörigkeit und entsprechender „Bewerbungs-Abstinenz“ profitieren von der professionellen Unterstützung. Nach vielen Jahren im selben Unternehmen ist häufig der Blick auf die eigenen Stärken und Kompetenzen verschwommen. Nicht zu vergessen, das heute die Rekrutierungspraktiken in Unternehmen anders aussehen als vor 20, 25 oder gar 30 Jahren.